ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die sieben Tage des Arthur Armstrong
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Hubert von Bechtolsheim, Marianne de Barde
Komposition: Enno Dugend
Technische Realisierung: Roland Seiler, Marlies Kranz
Regieassistenz: Heinz Nesselrath
Regie: Friedhelm Ortmann
In einem unbenutzten Kanalrohr lebt, mit sich und der Welt zufrieden, Arthur Armstrong, ein kauziger Zeitgenosse, der von seiner Umwelt nur erwartet, daß sie ihn in Ruhe lässt. Rundfunk und Fernsehen aber, immer auf der Suche nach Neuigkeiten und Sensationen, finden in ihm und seinen unbürgerlichen Lebensgewohnheiten ein dankbares Objekt: Arthur wird vor die Mikrofone und Kameras gezerrt. Den Zuschauern und Hörern gefällt der naivlistige Mann, in den sie ihre eigenen Wunschvorstellungen von einem "freien Leben" hineinprojizieren können. Ohne es recht zu wollen und zu wissen, wird Arthur eingezwängt in den Mechanismus des publicitysüchtigen Showgeschäfts und Managements, nimmt einen steilen "Aufstieg" und wird endlich Kandidat des Wahlkreises Hampshire-Nord. Seine Ansichten sind vernünftig und unsentimental: zu vernünftig und zu wenig sentimental, wie sich zeigt, als daß die Welt sie auf die Dauer widerspruchslos tolerieren könnte.
Brian Hayward und Alan Plater, zwei Autoren, die in England mit mehreren Hörspielen hervorgetreten sind, ironisieren die Hysterie, die von den Massenpublikationsmitteln ausgehen kann. Dabei müssen beide Seiten, sowohl die sich allmächtig dünkenden Funkleute als auch die ihnen willig folgenden Konsumenten, bissige Seitenhiebe einstecken.