ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Tief im Archiv
Eine Hörspielschnupperei von 1949 bis 1963
Redaktion: Heike Maybach
Realisation: Robert Schoen
Ob uns ein Mensch sympathisch ist, entscheidet sich rasch. Aussehen, Kleidung, Mimik, Gestik, auch der Geruch spielt eine Rolle. Wie aber riecht ein Hörspiel? Was sagt ein zufällig gewählter Ausschnitt von zwei Minuten über das Ganze? Ist uns der Rhythmus sympathisch, der Klang der Stimmen, die Musik, sprechen uns die Geräusche an? Kurz: Laden uns die Odeurs ein, sich auf die ganze Geschichte einzulassen? Nach 100 Jahren Hörspiel ist wohl die Zeit der Laborversuche gekommen, Zeit für eine Auseinandersetzung mit dem klangvoll Gewesenen: 1949 bekam der Hessische Rundfunk die Sendelizenz, hier wollen wir starten; wir lauschen zwei Minuten lang, dann überlegen wir – ebenfalls zwei Minuten: Wo können wir einhaken – jenseits der Handlung? Lädt das Stück ein zur kreativen Abschweifung, zu Mutmaßungen über das Hörspiel, zum Spiel mit dem eben Gehörten? So geht es weiter über das Jahr 1951 bis 1963. Ausgang ungewiss. Begleiten Sie uns auf unserer kleinen Reise ins Hörspielarchiv. Setzen Sie sich zu uns, zu diesem außerplanmäßigen und sonderbaren Wartestündchen im Bahnhof einer unbekannten Stadt, wo wir die vorüberziehenden Menschen … ähh … Hörspiele für die Dauer eines Wimpernschlags vermessen.
Robert Schoen, 1966 in Berlin, geboren, seitdem laienhaftes Leben: Schulabschluss (ziemliches Gewürge), Kaufmannsgehilfenlehre (abgeschlossen), Studium (nicht abgeschlossen), Volontariat (abgeschlossen), HörSpiel:schwärmerei (nicht abgeschlossen). Radioarbeiten – klassisch und krepuskular – seit Mitte der 1990er, zunächst mit einem 4-Spur Kassettenrekorder Tascam 414 MK2. Erstes Hörspiel: O-Ton-Collage zu Deutschland (ungesendet=zu Recht). Aktuell überwiegend in Kalmäuserklause dies*das zurechtbastelnd.