ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Toter Mann
Hörspiel
Komposition: Hans Ebert
Regie: Ernst Hardt
"Hannes Rader wird arbeitslos. Zugleich mit der Arbeit verliert er den Glauben an sich und die Welt und spielt den toten Mann. Der Maschine, die ihn brotlos gemacht, gilt sein Zorn dem heransausenden Auto - dem Biest - will er die Augen auskratzen. Aber das Geschöpf der Technik geht kalt über ihn weg. So von den Rädern verstoßen, findet er im Schreiten in die Zukunft wieder den Sinn des Lebens." (Der deutsche Rundfunk, 9. Jg., Heft 42, 16.10.1931, S. 66)
"Als künstlerisches Ereignis dieser Sonderwoche (Über die Arbeitslosigkeit) ist die Uraufführung des Hörspieles: 'Toter Mann' anzusprechen. Karl August Düppengießer, ein Arbeiterdichter, schrieb ein Werk von außerordentlich starker Wirkung. Er stellt sich ganz auf den Boden der Tatsachen und vermeidet nachteilige Übertreibungen. Die Handlung bringt mehr als das Schicksal eines Arbeitslosen, sie bringt die seelischen und materiellen Nöte aller derer, denen die Arbeit genommen wurde und die sich als 'Toter Mann' fühlen, da ihnen der Lebensinhalt genommen ist. Das für den Funk geschriebene Hörspiel wurde von Intendant Ernst Hardt in Szene gesetzt. Alle sprachlichen und akustischen Möglichkeiten einer vorbildlichen Hörspielaufführung wurden erschöpft, so daß eine eindrucksvolle Wirkung zustande kam. Hans Ebert schrieb eine vom Rhythmus der Arbeit bestimmte, effektvolle Musik." (Ko.: Eine Woche der sozialen Hilfe - Uraufführung "Toter Mann", in: Der deutsche Rundfunk, 9. Jg., Heft 44, 30.10.1931, S. 68)