ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Colombe oder Das Glück der Liebe
Ein Stück aus Paris
Vorlage: Colombe (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Franz Geiger
Bearbeitung (Wort): Walter Jensen, Friedrich Carl Kobbe
Komposition: Johannes Weissenbach
Technische Realisierung: Klemke, Röhr
Regie: Friedrich Carl Kobbe
Colombe gibt eine neue Antwort auf die alte Frage nach der Möglichkeit der Liebe unter den Menschen. Die liederliche Welt der Schauspieler, die Orphee und Eurydice hinter sich gelassen haben, tritt in Colombe gleichsam zur Rache an gegen den reinen Liebenden, Julien, der in ihren Augen nur ein langweiliger Starrkopf ist, ein Pedant der Liebe, dem eine Lehre erteilt werden muß. Bevor er in den Militärdienst zieht, vertraut Julien, ein armer Musiker, seine reizende und über alles geliebte Frau Colombe seiner Mutter, der alternden Primadonna Alexandra, und seinem Bruder, dem sympathischen Luftikus Armand, an. Schnell, nur allzuschnell findet sich Colombe, das frühere Blumenmädchen, in der Welt der Schauspieler zurecht. Sie spielt mit - nicht nur auf der Bühne, wo man sie einige Verse sprechen läßt, sondern vor allem hinter den Kulissen, wo der Direktor, der erste Schauspieler, der Dichter und Armand sich um sie bemühen. Julien, den ein "Freund" alarmiert hat, platzt eines Tages mitten hinein in dieses Spiel und erfährt die ganze Wahrheit. Colombe, die erst leugnet, dann gesteht, zerstört ihm auch noch die Illusion ihrer reinen Vergangenheit und die Hoffnung auf die Zukunft: das unberührte Blumenmädchen war nur ein Traum Juliens gewesen; die wahre Colombe hat erst im Theater das ihr gemäße Lebenselement gefunden. Endlich ist sie erlöst von der unbequemen Last einer reinen Liebe: "Wenn du wüßtest, wie leicht es ist, zu leben - ohne dich."