ARD-Hörspieldatenbank

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Originaltonhörspiel



Jürgen Geers

Der Meinungscontainer


Technische Realisierung: Helmuth Schick, Waltraut Rasche

Regieassistenz: Inge Kurtz


Regie: Jürgen Geers

Das Projekt "Der Meinungscontainer" war der Beitrag des hr zur internationalen Kunstausstellung "documenta 82" in Kassel. 30 Tage lang stand in der Kasseler Fußgängerzone ein barackenähnlicher Kasten. Wer ihn betrat, konnte hinter stoffbespannten Wänden recht unterschiedliche Lautsprecherstimmen vernehmen: Äußerungen, die zuvor von anderen Besuchern auf Band gesprochen waren. Weil die dafür vorgesehene Sprechkabine vom Hörraum aus zu betreten war, konnte jeder neue Besucher sogleich auch seine eigene Meinung auf Band sprechen, wenig später wurde diese Meinung ebenfalls in den Hörraum eingespielt. So entstand allmählich eine gänzlich autonome, allein den Benutzern überlassene Mini-Rundfunkanstalt. Die Verantwortung für das Programm lag bei den Hörern, sie mußten etwas anfangen mit dieser Verantwortung. Rund 24 000 Besucher kamen zum Hören in den Container, davon haben gut 1 000 "ihre Stimme abgegeben". Das dabei gesammelte Tonbandmaterial wurde in unterschiedlichen Sendungen dem Rundfunkpublikum vorgestellt. Eine Collage z. B., die das Material nach thematischen Schwerpunkten ordnete, sendeten wir bereits wenige Wochen nach der "documenta 82". Die hier präsentierte Sendung, die der Zufallsstruktur Rechnung trägt mit der der einzelne Containerbesucher konfrontiert war, sollte die Verweildauer eines durchschnittlichen am Container-Programm interessierten Passanten nicht überschreiten: 25 Minuten. Diese Fassung wurde mit dem Spezialpreis des PRIX ITALIA '84 ausgezeichnet.

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1984

Erstsendung: 21.11.1984 | 24'55


AUSZEICHNUNGEN


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