ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Diktatorweib
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Ursula Grützmacher-Tabori
Komposition: Stefan Hüfner, Hans-Jörg Rüdiger
Technische Realisierung: Rudi Stückrath, Gabriele Neugroda
Regieassistenz: Thomas Leutzbach
Regie: Joachim Sonderhoff
Der Exdiktator einer orientalischen Bananenrepublik liegt sterbenskrank im Koma, selbstverständlich gut versorgt in einem Krankenhaus im Exil. Ein zynischer Arzt, der seine Tätigkeit nur noch darin sieht, den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem er Patienten "ins Jenseits schickt", stellt auch die Animationsmaschine des Diktators ab. Aber sein Gehirn arbeitet weiter. Da landet auch schon auf dem Dach des Krankenhauses mit einem Hubschrauber das Weib des Diktators und bahnt sich einen Weg ins Krankenzimmer. Sie trommelt auf der Bettpfanne, singt "Tosca" und Rap. Dabei muß sie sich gegen den Arzt und eine Schwester zur Wehr setzen, die ihrem musikalischen Aktionismus ein Ende bereiten wollen. Aber der Gesang des Diktatorweibes läßt die Vergangenheit im Kopfe ihres Mannes lebendig werden. Ein ungewöhnliches Hörfunkmusical voller Sarkasmus und einer guten Prise britischen Humors.
David Zane Mairowitz, geboren 1943 in New York, lebt seit 1966 als freier Schriftsteller in Avignon. Er schreibt Bücher, Theaterstücke und Hörspiele. Der WDR produzierte zuletzt von ihm "Herzzeit" (1993).