ARD-Hörspieldatenbank


Essay


Anthologie Ars Acustica


Juan Allende-Blin

Anthologie Ars Acustica (3. Folge: Der Futurismus als Vorbereiter des Neuen Hörspiels)

Herausgegeben von Klaus Schöning



Regie: Juan Allende-Blin

Der Futurismus hat die Grenzen zwischen den Künsten überwunden. Neue Techniken der Tonerzeugung wurden angewandt und die menschliche Stimme wagte sich in abenteuerliche, bis dahin ungeahnte Möglichkeiten. Durch den Vorstoß der italienischen und russischen Futuristen wurde das semantische Feld der Wörter ("Parole in liberté" - "Wörter in Freiheit"), der Klänge und der Geräusche erweitert. In einem Manifest der russischen Futuristen von 1912 heißt es: "Wir haben aufgehört, Wortbau und Wortaussprache nach grammatikalischen Regeln zu betrachten ... Wir haben die Syntax erschüttert ... Wir haben begonnen, den Wörtern Inhalt nach ihrer grafischen und phonetischen Charakteristik zu geben ... Vokale verstehen wir als Zeit und Raum, Konsonanten sind Farbe, Klang, Geruch." Und in einer programmatischen Schrift des italienischen Futuristen Luigi Russolo: "Man muß um jeden Preis den engen Kreis des reinen Klangs sprengen und die unendliche Vielfalt des Geräuschklangs erobern." Es gab Futuristen, die sich als solche bezeichneten und es gab Künstler mit ähnlichen Zielen, die aber diese Bezeichnung ablehnten.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Juan Allende-Blin


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1988

Erstsendung: 17.05.1988 | 54'35

Darstellung: