ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel
Witwe Zibulskys Traum
Bearbeitung (Wort): Karl Karst
Technische Realisierung: Günter Heß, Angela Vetter
Regieassistenz: Alexander Malachovsky
Regie: Ernst Wendt
Witwe Zibulsky, siebzig Jahre alt und einsam, träumt davon, noch einmal einen Mann zu finden- am liebsten einen Dreißigjährigen, gerade so alt wie ihr Willi, der damals vor Stalingrad fiel. Sie begibt sich zu einem Heiratsvermittler und trifft sich schließlich mit einem Türken, der durch Heirat zu seiner Aufentshaltgenehmigung kommen möchte. Sie spricht von Willi, ist redselig und agil. Er ist wortkarg und schweigsam - eine gemeinsame Sprache können sie nicht finden. Irgendwann in der Nacht dann macht sich der Mann aus dem Staub. Witwe Zibulsky indessen träumt einen glücklichen Traum, in dem sie unvermittelt all die Worte findet, die ihr vorher fehlten.
Edgar Hilsenrath (1926−2018), deutscher Schriftsteller. Lebenslange literarische Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Auszeichnungen u.a. Alfred Döblin Preis 1989, Jakob-Wassermann-Literaturpreis 1996, Deutscher Hörbuchpreis 2006. Romane u.a. Nacht (1964), Der Nazi & der Friseur (1977), Das Märchen vom letzten Gedanken (1989). Hörspiele u.a. Das Märchen vom letzten Gedanken (SFB/hr 1991), Ruben Jablonski (Deutschlandradio 1998). (Biographische Notiz des Bayerischen Rundfunks von 2023)