ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Eine gute Ehe
Regie: Paul Land
An einem einzigen Tag, der in seiner Gleichförmigkeit symbolhaft steht für ein ganzes Menschenalter, zeigt der Autor uns die Schicksalsbestimmtheit alles Lebendigen und das vereinzelte Nebeneinanderleben der Individuen. In tragischer Ironie beleuchtet er die Nüchternheit des Sterbens aus der Perspektive eines Lebensvericherungsagenten. Während dieser mit dem Tod als Profitgeschäft hausieren geht, findet seine Frau auf der Straße den lange vorausgeahnten und mit der Sicherheit der Stundenzahl vorausbestimmten Tod. Gerade an diesem Abend wollten die beiden nach einem bisher gleichgültigen Zusammenleben die Feier ihres zehnten Hochzeitstages begehen. Aber jetzt weiß der Ehemann, daß nicht banales Glück, sondern die Kraft der Wirklichkeit und die Stärke der Gewöhnung "eine gute Ehe" ausmachen. Es bleibt allerdings die große Tragik bestehen, daß der Mensch erst richtig das besitzt, was er nicht mehr hat, und daß man einen anderen dann erst eigentlich liebt, wenn er tot ist.