ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der Kartoffelkessel
(La Poche Parmentier)
Vorlage: La Poche Parmentier (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Eugen Helmlé
Bearbeitung (Wort): Eugen Helmlé
Komposition: Heiner Franz
Technische Realisierung: Ulrich Speicher, Karin Theobald
Regieassistenz: Stefan Dutt
Regie: Wolfgang Schenck
In dem Jahr, in dem der 250. Geburtstag Antoine Augustin Parmentiers, des großzügigen Förderers der Kartoffel unter anderen Jahrestagen in Vergessenheit zu geraten droht, wartet Georges Perec posthum mit einer Überraschung auf: Er würdigt eingehend und mit der ihm eigenen mathematischen Genauigkeit und Verspieltheit das Lebenswerk seines Landsmannes, indem er fünf Personen in einem Raum zusammenführt, deren einzige Gewißheit eben die Kartoffeln sind. Und auch diese wieder verbindet die magische Zahl Fünf, indem sie unter historischen, biologischen, kulinarischen, ökonomischen und künstlerischen Gesichtspunkten betrachtet und fortwährend geschält werden. Die Kreisbewegung dieser lebensnotwendigen Tätigkeit ist auch typisch für die fünf Personen selbst: Sie drehen sich im Kreis; weder die Lobeshymnen über die Kartoffel, noch das 'vielleicht größte moderne Abenteuer - das Kartoffelschälen', noch die vermeintlichen Erinnerungen, die sich aus der Weltliteratur entlehnt erweisen, schaffen irgendeine Gewißheit oder Perspektive. - Ein ebenso geistreich-verspieltes, wie verrücktes Stück, das der ansonsten stumme Diener Horatio zum Ende kommentiert: die Handlungen der Narren gehen über die Vorhersagen der Weisen hinaus.