ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Einstand
übersetzt aus dem Ungarischen
Übersetzung: Barbara Frischmuth
Technische Realisierung: Walter Jost, Beate Böhler
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
In eine liebevoll geschilderte Alltagswelt, die zuweilen unversehens umschlägt ins Phantastische, in eine Welt voller überraschender Wendungen und traumartiger Szenen führt uns das Hörstück von Iván Mándy. Dabei fängt alles recht gewöhnlich an: Der Schriftsteller Bela Selyem, ein neuer Mieter, soll mit den übrigen Bewohnern des Hauses bekannt gemacht werden. Er erhält eine Einladung zum Einstand. Doch schon auf dem Weg zum kleinen Nachbarschaftsfest meldet sich eine Stimme aus Selyems Vergangenheit. Fortan immer häufiger wird die Oberfläche gewöhnlicher Wahrnehmung durchbrochen, gerät ins Schwanken, was gemeinhin Realität genannt wird. "Der Abgrund des Fremden im Vertrauten", schreibt die Übersetzerin Barbara Frischmuth zum Stück, läßt "auch die liebenswürdigste, heiterste Situation plötzlich zum Teil eines großen Alptraums werden.
Iván Mándy, 1918 in Budapest geboren, gilt mit seinen Alltag und Traum, profane Wirklichkeit und Visionen verbindenden, dabei oft die Grenze des Surrealen streifenden Romanen und Erzählungen als einer der originellsten und eigenwilligsten Schriftsteller seines Landes. Seit 1943 sein erster Roman erschienen war, veröffentlichte Mándy zahlreiche Prosa- und Hörspielarbeiten; ein Prosasammelband erschien 1969, ein Hörspielband 1981. Iván Mándy ist auch als erfolgreicher Kinderbuchautor hervorgetreten. Für sein literarisches Werk er hielt er den "Attila JozsefPreis".