ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Dante Alighieri, Andreas Ammer, FM Einheit
Radio Inferno
Ein Hörspiel in 34 Gesängen
Vorlage: Göttliche Komödie (Divina Commedia) (Verserzählung, italienisch)
Bearbeitung (Wort): Andreas Ammer, FM Einheit
Komposition: FM Einheit
Technische Realisierung: Günter Heß, Angelika Haller, Sheila Peel
Regieassistenz: Mira Alexandra Schnoor
Regie: Andreas Ammer, FM Einheit
Lautsprecher spucken Hölle in die guten Stuben: Die Hölle, das ist ein Text von Dante. Das Radioinferno ist ein Hörspiel mit Musik. Die Musik ist laut und übertönt einen alten Text ("La Divina Commedia. Inferno") mit mehreren Sprachen und Geräuschen, wie sie das Radio macht. Das Radio, es rauscht, es macht Musik, transportiert O-Töne (Börsenkurse, Terroristen, Avantgardisten) von überall, während jemand spricht und irgendetwas Furchtbares passiert. Nur hin und wieder fließt - wie die antiken Höllenflüsse - unbeirrt Dantes Text dahin. Was bisher geschah: Die Hölle besteht bekanntlich aus neun konzentrischen Kreisen. Im ersten Kreis büßen ungetaufte Poeten. Im zweiten wirbeln Wollüstige stöhnend durcheinander. Im dritten liegen Schlemmer im eigenen Kot. Pluto singt "Pape Satan Pape Satan aleppe", bewacht Geizige und Verschwender. Im Styx stecken die Zornigen. Teufel versperren Dante den Weg. Im sechsten Kreis brennen Ketzer in Särgen. Weiter unten kochen Gewalttäter in Flüssen aus Blut. Im achten Kreis werden Verführer, Dirnen, Ketzer, Diebe gepeitscht, gekocht, zerfressen, verstümmelt usw. Der neunte Höllenkreis ist ein Eissee voller Verräter. Ganz unten im Loch nagt Luzifer dreiköpfig an Judas, Brutus und Cassius. Das Radio ist immer dabei.
Andreas Ammer, geb. 1960, Hörspielmacher und Journalist, und FM Einheit, geb. 1958, Komponist und Musiker (u.a. Einstürzende Neubauten). Weitere gemeinsame BR-Hörspiele u.a. Apocalypse Live (zusammen mit Ulrike Haage, Marstall 1994, Prix Italia und Hörspielpreis der Kriegsblinden), Lost & Found: Das Paradies (2004), Symphonie der Sirenen (nach Arsenij Avraamov, mit Philharmonie Brünn 2018).