ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Leonce und Lena
Vorlage: Leonce und Lena (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Hans Kettler
Komposition: Winfried Zillig
Regie: Karlheinz Schilling
Georg Büchners Lustspiel "Leonce und Lena", entstanden 1836, erst 1895 in München uraufgeführt, erzählt die Geschichte von zwei melancholischen Königskindern, die heiraten sollen. Sie fliehen vor der verordneten Vermählung, finden aber, begleitet von einem nihilistischen Hofnarren, am Ende zueinander – und übernehmen die Regentschaft. Büchner enttarnt hier über ein sprachliches Feuerwerk und über Szenen von absurder Komik die soziale Realität in den Duodezfürstentümern zur Zeit des Deutschen Bundes. Seine Kritik bleibt jedoch nicht nur auf das Schmarotzertum des Adels beschränkt, auch die seelenlose Verabsolutierung der Vernunft seit der Aufklärung und die Wirklichkeitsferne romantischer Poesie kommen im Gewand des Lustspiels unter sein Seziermesser. (Pressetext des Hessischen Rundfunks von 2023 anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung)