ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kurzhörspiel
Der Mann und das Mädchen
Komposition: Martin Daske
Technische Realisierung: Axel Müller, Erdmann Müller, Gabi Nagel
Regie: Martin Daske, Olf Dziadek
Dieses Hörspiel entfaltet seine Dynamik zwischen dem Lauten und dem Leisen. Dabei erweist sich jedoch das Leise und Zurückhaltende keineswegs als das Friedliche und Harmonische. Vielmehr will das Hörspiel zeigen, wie auch in dieser Haltung das Abgründige hervorbricht. Während sich die auftretenden Musiker mit den Qualitäten ihres jeweiligen Instruments exponieren, sagt ein eher scheuer Mann, "mit glasklarer Stimme", in die Stille hinein: "... ich spiele die Orgel der Barbarei". Seine mörderische Tat, eingebettet in eine Musik voller Lebendigkeit und Wahrheit, bleibt nicht ohne Folgen: ein kleines Mädchen wird zu seiner spielerischen Adeptin. Gewalt und Barbarei, so will das Hörspiel vermitteln, haben viele Gesichter, treten in offener und verdeckter Form auf, tragen auch die Maske des Friedens und des Naiven. Die Welt erscheint hier als ein ewiger Kreislauf von Taten, als ein beständiges Überschreiten der Grenzen zwischen normal und anormal, als ein oft unseliges Spiel zwischen Aktiven, Passiven und Mitläufern.