ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Originaltonhörspiel
Thomas Schulz, Gerhard Wolfstieg
Diosmose
Realisation: Thomas Schulz, Gerhard Wolfstieg
Mit Diosmose wird in der Biochemie der Austausch zweier verschiedener Stoffe mittels einer durchlässigen Wand bzw. Membran bezeichnet. Thomas Schulz (Bildender Künstler) und Gerhard Wolfstieg (Komponist) haben - ausgehend von den jeweiligen stofflichen Zusammenhängen sowohl der Musik als auch der visuellen Kunst - gemeinsam ein Hörstück geschaffen, in welchem akustische Formen und Konturen in Bewegung geraten und einem ständigen Wandlungsprozeß unterworfen sind: Silben werden zu Worten, Worte werden zu Geraune, Geraune fügt sich zu Lyrik und Lyrik zerfließt zur Musik. Was zu Anfang im Vordergrund stand, verliert sich im Hintergrund. Scheinbar Nebensächliches wird zur vieldeutigen Chiffre. - Ein Spiel der Wahrnehmungsweisen, das sich zwischen zwei ästhetischen Aspekten bewegt: zwischen musikalischem Fluß und statuarischer Skulptur.
Gerhard Wolfstieg, geboren 1953, Studium der Elektrotechnik und Musiktheorie, lebt und arbeitet als Komponist in Karlsruhe. Thomas Schulz, geboren 1950, lebt in Berlin. Seit Anfang der 80er Jahre hat er folgende radiophone Arbeiten veröffentlicht: "Sonata Somnambulica" (1982), "Transatlantic Tablemusic" (1984), "Das Haus spricht" (zusammen mit Ronald Steckel, 1985), "Embargo Warehouse Music" (1987), "Lautschriften" (1987), "Quiehms ..." (1988), "Die vier Seiten in 23 Sätzen" (1990), "Exis" (1991) und "Agon" (1993).