ARD-Hörspieldatenbank


Ars acustica



Pierre Henry

Antagonismen


Sprache des Hörspiels: nonverbal


Komposition: Pierre Henry

Technische Realisierung: Bernadette Mangin


Realisation: Pierre Henry

"Mesdames, Messieurs, seien Sie heute abend vom Licht geschlagen und todesblind. Die Luft, die unsere Gegenstände umgibt, ist voll von phantastischen Wesen, und aus ihr ziehe ich die Klänge für die Komposition. Das Thema der 'Antagonismen' ist nicht weit entfernt von einem Buch der Toten. Das Buch beginnt da, wo die Geschichten enden. Meine Musik entsteht in dem Augenblick, wenn die Intrumente im Todeskampf liegen. Wir werden nicht ins Jenseits gehen, weil wir auf unseren Stühlen sitzen bleiben, aber eine Schneise ist abgesteckt für das Abenteuer und die Entdeckungen. Ich träume von einer Geste, von einer Reise ohnegleichen. Die Gerüche und Landschaften beleben die Klänge. Die Klänge werden von der Maschine wahrgenommen und übertragen. Sie ziehen uns unwiderstehlich in einen abstrakten Tod: Ich gehe in mir auf, ein langsames Entweichen, es löst sich von meinem Fleisch und meinen Knochen. Es ist das jähe Abtauchen in das Unbewußte. Ich nehme eine neue Materie in mir auf und versenke mich im Gedächtnis, in meinem Gedächtnis. Eine andere Dimension, wo sich das grenzenlose, schreckliche Land meiner selbst ausbreitet. Der Geist findet sich dort nicht wieder. Er krümmt sich. Heult auf". (Pierre Henry)

Pierre Henry, geboren 1927, ist einer der Pioniere der musique concrète. Für das Studio Akustische Kunst erarbeitete er mehrere Werke, u.a. "La Ville/Die Stadt. Metropolis Paris", "Une maison de sons/Ein Haus der Klänge" und "Les petits métiers/Die kleinen Arbeiten".

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1996

Erstsendung: 10.12.1996 | 62'57


AUSZEICHNUNGEN


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