ARD-Hörspieldatenbank

Öffentliche Veranstaltung
Kolportage (Theatermitschnitt)
Vorlage: Kolportage (Schauspiel)
Technische Realisierung: Gerhard Kossel, Speth
Regie: Nicht bekannt
Daß die im Stück gesetzte Wirklichkeit nicht originär, sondern zitierte, formelhafte Wirklichkeit zweiter Hand, eben Kolportage, Flickwerk aus schäbigen Resten ist, verrät nicht nur die eigentliche Handlung, sondern auch das Selbstverständnis der Figuren, die zwischen individuellen und rollengeprägten Verhaltensformen hin und her pendeln. Karin Bratt, soeben geschiedene Gräfin Stjernenhöh, einzige Tochter des steinreichen Holzkaufmanns Lars Bratt, muß ihren Sohn gegen den Zugriff ihres Ex-Mannes verteidigen, der auf eine reiche Erbschaft hofft. Der gemeinsame Sohn Erik soll das großväterliche Erbe antreten, sobald er einundzwanzig Jahre alt ist. Die Mutter vertauscht das Kind gegen ein anderes aus proletarischen Verhältnissen, das nunmehr vom Grafen und dessen Familie aufgezogen wird. Zwanzig Jahre später deckt sie, die inzwischen nach Amerika gegangen ist, den Betrug auf; die Braut des vermeintlichen Grafensohnes hält aber trotzdem zu dem "entehrten" jungen Mann und beide folgen Karin und ihrem Sohn Erik zurück nach Amerika. (Nach Kindlers Neuem Literaturlexikon)