Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Richard Huelsenbeck

Azteken oder die Knallbude

Vorlage: Azteken oder die Knallbude. Eine militärische Novelle (Roman)
Bearbeitung (Wort): Ulrich Gerhardt
Technische Realisierung: Peter Urban, Angelika Haller
Regieassistenz: Christiane Klenz

Regie: Ulrich Gerhardt

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Michael KönigErzähler
    Detlef KügowSoldat
    Johannes HertelBöhme
    Helene GrassMädchen
    Manfred GrohUnteroffizier
    Hans-Werner MeyerSchiebelhut
    Fabian GerhardtLeindecker
    Sunnyi MellesLida
    Frauke PoolmanKäte
    Joachim HöppnerMixer
    Daniel KaszturaBauer
    Herbert WeickerProfessor
    Thomas DilligJunge
    Margarete GräfFrau Professor
    Horst RaspeSchlauch
    Michael GahrSanitäter
    Gundula LiebischSchwester
    Nikol VoigtländerArzt
    Helmut StangeOberst Joggeli
    Harald TeschnerBürgermeister
    Arnim BergerPassant
    Marianne LindnerMutter
    Alice FranzMutter
    Hans BergmannVater
    Claudius ZimmermannVater

1918 veröffentlichte Richard Huelsenbeck neben der Novelle "Verwandlungen", deren Radiofassung (BR 1994) als Hörspiel des Jahres ausgezeichnet wurde, das Prosastück "Azteken oder die Knallbude. Eine militärische Novelle". "Es war das Jahr, in dem Huelsenbeck in Berlin den 'Club Dada' mitbegründete und eine Zeit, in der er Anlässe wie die große Dada-Soirée in der Sezession am Kurfürstendamm in Berlin nutzte, um vehement gegen die "blutleere Abstraktion des Expressionismus" zu polemisieren. Die gesellschaftskritische Novelle "Azteken oder die Knallbude", die ihrer Sprache und Darstellung nach der expressionistischen Prosa zugeordnet werden kann, brachte Huelsenbeck in keinen Zusammenhang mit seinen dadaistischen Texten und Aktionen. Die Novelle wurde vor dem Ersten Weltkrieg verfaßt, vermutlich im Sommer 1913. In diesem Jahr feierte Kaiser Wilhelm II. sein 25jähriges Regierungsjubiläum, auf das sich der Text ganz offensichtlich bezieht. Protagonist und Opfer der 'Azteken' ist der einfache, von vornherein durch eine gewisse Resistenz auffallende Soldat Böhme, ein Außenseiter, ein Heimatloser, der sich in der starren militärischen und gesellschaftlichen Ordnung nicht zurechtfindet: Böhme ist ein Woyzeck der wilhelminischen Zeit. Aus heutiger Sicht ist die Novelle eine gelungene ironische Darstellung eines militärischen Marionettentheaters und eine erzählerische Attacke gegen die Philister mit der Eisenfresserweltanschauung: auf die Sitze genagelte Soldaten erscheinen als Material, Offiziere als Karikaturen; sprechende Automaten führen mechanische Konversation, reden Blech" (Herbert Kapfer).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 1996
  • Erstsendung: 21.02.1997 | 70'40

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