ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Ein richtig dummes Kind
Komposition: Kurt Heuser
Regie: Curt Goetz-Pflug
Die 18-jährige Tina ist in sich selbst verliebt, faul in der Schule, aber ziemlich beschlagen und soeben durchs Abitur gefallen - ein "richtig dummes Kind". Die Geschichte bewegt sich in einem Höhere-Töchter-Milieu von gestern.
Tina Roland ist durch das Abitur gefallen, trotz neuer Frisur und großer Pläne. Und sie ist nicht nur durchgefallen, sondern auch noch dem "kleinen Bröttke", der sie vorsichtshalber nach Hause bringen wollte, im Stifterpark ausgerissen. Bröttke, Biologielehrer mit sanfter Stimme und schlechtem Gewissen, muß nun die grollenden Anklagen des Direktors Bolle über sich ergehen lassen. Bolle bangt mächtig um den guten Ruf der Schule, Bröttke hingegen nur um seine Schülerin, die vor lauter Kummer vielleicht etwas Schlimmes anstellen könnte.
Im Hause Roland hat die Verlustmeldung inzwischen krachend eingeschlagen; Charlottchen, die Mutter, temperamentgeladen und mit einem kleinen Paris-Tick behaftet, kann während der folgenden Stunden nur mit Mühe von ihrem Ehemann beruhigt werden. Wo ist Tina? Genaugenommen auf einer Parkbank und später in dem Spelünkchen "Chez Cäsar", wo sie trotz aller Verzweiflung artig Brause trinkt.
Eigentlich gibt es jetzt für Tina nur zwei Möglichkeiten: Heiraten oder sterben. Aber vielleicht doch lieber das erstere ... Ihre Gedanken überschlagen sich, rasen Jahre voraus und Jahre zurück, sinken wieder zusammen. Traurigkeit, Ratlosigkeit. Doch es naht schon der Retter ... und daß dieser Retter Bröttke heißt, ist kein Zufall.