ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Lokis – Der Bär
Vorlage: Lokis – Der Bär (Novelle, französisch)
Übersetzung: N. N.
Bearbeitung (Wort): Alfred Behrens, Gabriele Frey
Komposition: Arpad Bondy
Technische Realisierung: Jutta Liedemit, Angelika Körber
Regieassistenz: Margit Kreß
Regie: Alfred Behrens
"Das ganze spielt in Litauen... Eine vornehme Dame des Landes war auf der Jagd und hatte das Pech, von einem Bären ohne jegliches Feingefühl mehrmals besessen zu werden. Sie wurde davon geistesgestört, was sie aber nicht hinderte, einen völlig normalen Jungen auf die Welt zu bringen, der groß wurde und charmant dazu: bloß hatte er manchmal Anfälle von finsterer Laune und unerklärte, eigenartige Einfälle. Man verheiratete ihn, und in der Hochzeitsnacht frißt er seine Frau auf. Sie kennen ja den roten Faden der Geschichte ... und Sie haben sicher schon erraten, daß dieser Herr der uneheliche Sohn des Bären mit den schlechten Manieren ist." So Mérimée in einem Brief zu seiner phantastischen Erzählung aus dem Jahre 1867. Ein Wissenschaftler und kauziger Bibelgelehrter überliefert darin die seltsamen Erlebnisse seines Aufenthaltes bei dem Grafen Szemioth in Litauen. Die Novelle gilt als Mérimées Meisterwerk. Der Schriftsteller knüpfte darin an das Genre seines von Vampiren und Werwölfen bevölkerten Jugendwerkes an.
Prosper Mérimée (1803-1870), französischer Schriftsteller, zählt zu den Meistern der phantastischen Novellistik des 19. Jahrhunderts.