ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel
Stadt der Hände
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Burkhard Schmid
Technische Realisierung: Gertrudt Melcher, Werner Jäger
Regieassistenz: Robert Steudtner
Regie: Burkhard Schmid
Ein kleiner neuseeländischer Gebrauchtwagenmarkt schreibt im September 1991 einen Ausdauerwettbewerb aus. Die Beteiligten werden aufgefordert, ihre Hände auf ein gebrauchtes Auto zu legen. Derjenige, der diese Übung ohne Unterbrechung als letzter beendet, gewinnt das Auto. "Was die Organisatoren nicht voraussahen: Die Veranstaltung dauerte länger als fünf Tage. Die 93 Wettbewerber wurden zu inhumanen physischen und psychischen Leistungen getrieben. Als die Medienmaschine Wind davon bekam, erntete der Gebrauchtwagenmarkt wider Erwarten eine Publicity im ungefähren Wert von einer halben Million Dollar." Eine bunt zusammengewürfelte und vielleicht sogar repräsentative Gruppe von Menschen im Kampf um das goldene Kalb: das Auto, die Ikone unserer westlichen Zivilisation. Die neuseeländischen Autoren benutzten für ihr Stück Interviews, die sie während und kurz nach dieser Veranstaltung führten. Nicht nur die Härte der wirklichen Auseinandersetzung spiegelt sich im Hörspiel, das Persönliche, auch die naheliegendste Platitüde und das Allgemeine, bis hin zur Schicksalhaftigkeit, werden in dieser Farce lustvoll durcheinandergewirbelt.
Deborah Tucker studierte Schauspiel, Theater und Film in Wellington, Neuseeland, wurde danach Journalistin und lebt seit fünf Jahren zeitweise in London und in Chile als Dozentin für Anglistik.
Stephen Bain, 32 Jahre, ist Autor und Regisseur in Neuseeland.