ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel
Vor dem Verschwinden. Zu keiner Stunde
Komposition: Gerd Bessler
Technische Realisierung: Andreas Narr, Ingeborg Kiepert, Jutta Stein
Regie: Christine Nagel
Das Aufbäumen gegen das scheinbar Feststehende bildet von Anfang an den Kern von Ilse Aichingers Dichtung. So sind die Miniaturszenen, die in den Jahren 1952-56 entstanden, Konzentrate ihres Weltbildes: die Erfahrung des Todes der Ausgangspunkt, das Leben für sich und andere neu zu entdecken. Die Szenen des Hörspiels begeben sich "an die Schwelle" vor einer Botschaft, an einer Pforte, zwischen zwei Prüfungen, in Erwartung, kurz vor dem Tod - buchstäblich "zu keiner Stunde" - sie finden statt im "Dazwischen", wo es gilt, sich zu entscheiden: für den Tod oder für Leben, für das Ewige oder die Veränderung, für ein Leben im Heute oder in der Vergangenheit.
Ilse Aichinger, geboren 1921 in Wien, erhielt zahlreiche Literaturpreise. Sie schreibt Lyrik, Prosa, Dialoge und Hörspiele.