ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Cerospasma Berlin
Technische Realisierung: Markus Haßler, Werner Jäger, Barbara Goebel
Regieassistenz: Viviane Koppelmann
Regie: Thomas Werner
Cerospasma ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das akut die Krampfanfälle einer tückischen Malaria-Spielart lindert, inklusive Nebenwirkung. Wer Cerospasma mehrmals täglich mit einem halben Liter Bier einnimmt, den kann nicht mehr viel umhauen. So wundert sich der Sicherheits- und Deeskalations-Experte Ka Punkt Esch nicht besonders, als er - nach 15 Jahren zurück aus dem überwiegend arabischen Ausland - vom Berliner Unternehmer Ha Jot Schmiele angeheuert wird, um sich in eine sinistre Sektenmafia einzuschleichen. Auch die gewalttätigen Auftritte seiner neuen "Freunde" hinterfragt Esch nicht weiter. Job ist Job. Nachhaltig wundern kann er sich nur über die Geräusche, die entstehen, wenn seine hochverehrte Tante Martha, 60, mit ihrem Anwalt und Gespielen Schmiele hinter blickdichten Rollos zusammentrifft. Georg Klein versammelt in seinem ersten Originalhörspiel ein klassisches Figurentableau, wie man es im Detektiv-Genre erwarten könnte. Es wird intrigiert, geschossen und betrogen, dass es eine Lust ist. Dass die Krimi-Erwartung am Ende nicht eingelöst wird, alles so unklar bleibt wie zu Beginn und die Welt nicht besser, sondern nur um Cerospasma reicher ist, erhöht den Genuss einer rasanten Story, die nur während der Krampfanfälle ihres Helden Gnade zeigt.
Georg Klein, geboren 1953 in Augsburg, lebt mit seiner Familie in Berlin und Ostfriesland. Sein Roman "Libidissi" wurde als eine der wichtigsten Neuerscheinungen des Jahres 1998 gefeiert und in mehrere Sprachen übersetzt. Im Jahr 2000 erhielt Klein für einen Ausschnitt aus "Barbar Rosa" den Ingeborg Bachmann-Preis. Der Detektiv-Roman "Barbar Rosa" erschien im März 2001 und machte sofort Furore.