ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Diarium Makabrium
Ein poetischer Rapport aus der Zeit, als die Stadtmauern schon nicht mehr geholfen haben
Komposition: Enno Dugend
Regie: Friedhelm Ortmann
"Ein poetischer Rapport aus der Zeit, als die Stadtmauern schon nicht mehr geholfen haben, im wesentlichen zusammengestellt aus Ausschnitten aus dem Kriegstagebuch meines Großvaters, welches wenige Jahre nach seinem Tode den Mäusen anheimfiel, später jedoch durch einen glücklichen Umstand wieder in den Besitz meiner Familie gelangte." So lautet die Einleitung des Stückes, zu dessen Entstehung der Autor sagt: "Das Tagebuch meines Großvater 1913 bis ... Viele Steiten fehlten, der überwiegende Teil. Auf dem verbliebenen Rest der zart-blau linierten Blätter, den etwa 70 bis 80 Seiten, die ich neugierig in meinen Besitz nahm, geht es im wesentlichen um die Zeit zwischen 1914 und 1918. Vor den Augen desjenigen, der sich die Mühe macht, die übriggebliebenen Fetzen und Bruchstücke dieses Mosaiks in Sütterlin wieder zusammenzusetzen, entsteht so ein seltsam schillerndes Bild. Natürlich nicht das Bild der damaligen Wirklichkeit sondern das Abbild dieses Bildes im Bewußtsein des Großvaters. Und dieses Abbild kam mir so des merken würdig und zugleich makaber vor, dass der Titel "Diarium makabrium" und die kleinen Änderungen und Beifügungen, die nötig waren, um aus diesem Tagebuch ein Stück zu machen, sich eigentlich wie von selbst und beinahe ohne mein Dazutun ergaben. Ich brauchte nur noch die im Laufe der Jahre blind gewordenen Flecken des Mosaiks wieder aufzufrischen und an einigen Punkten mit Farbtupfern zu versehen." Bernd Hackländer, geboren 1950 in Solingen, lebt seit mehreren Jahren in Köln. Der WDR prodzierte sein Hörspiel "Senkrechtstart sozusagen" (1978).