ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Bashir Lazhar
Vorlage: Bashir Lazhar (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Gerda Poschmann-Reichenau
Komposition: Max Nagl
Dramaturgie: Anette Kührmeyer
Technische Realisierung: Kristiana Schneggenburger, Birgit Schilling
Regieassistenz: Michael Bachmann
Regie: Beatrix Ackers
Bashir Lazhar ist Algerier, in Québec gestrandet. Sein Antrag auf politisches Asyl läuft, die Familie soll nachkommen. Er sucht nach Arbeit, obwohl er gar keine Erlaubnis hat. Da bietet sich eine Gelegenheit: Als eine junge Lehrerin Selbstmord begeht, wird Bashir Lazhar kurzerhand als Ersatzlehrer engagiert. Sein Unterrichtsstil ist in den Augen seiner Kollegen aber so konventionell, dass er Befremden und Misstrauen hervorruft. Bashir Lazhar allein erzählt seine Geschichte, aber Evelyne de la Chenelière versteht es geschickt, gleichzeitig auch ein Bild von Bashirs Gesprächspartnern zu geben. Deutlich wird, wie schwierig es für einen Fremden ist, die kleinen, unausgesprochenen Gesetze einer Gesellschaft zu erkennen und zu befolgen. Um so schwieriger, wenn der Weg zurück in die Heimat abgeschnitten ist, weil dort der Terror regiert.
Evelyne de la Chenelière, 1975 in Montréal geboren, studierte in Paris drei Jahre lang Literatur und besuchte dort auch eine Schauspielschule. Sie lebt nun wieder in Montréal, schreibt fürs Theater und steht selbst auf der Bühne. Ihr Debüt "Erdbeeren im Januar" (als Hörspiel: SR 2003) wurde 2000 von der "Académie québecoise du théâtre" als bestes Stück ausgezeichnet.