ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Das kalte Herz
Vorlage: Das gläserne Herz (Märchen)
Bearbeitung (Wort): Walter Benjamin, Ernst Schoen
Technische Realisierung: Roland Seiler, Marlies von Stedmann
Regieassistenz: Johannes Hertel
Regie: Hermann Naber
Dieses Hörspiel wurde geschrieben, als der Rundfunk noch jung war: 1932. Da war es noch ein Abenteuer, sich aller sichtbarer Schönheit und Werte zu entkleiden und in das unsichtbare "Stimmland" einzutreten, wie es in diesem Stück nach einigem Hin und Her die Figuren des Märchens sich trauen. Was sie dort wollen? "Wir stehen nun schon hundert Jahre in Hauffs Märchenbuch", sagen sie. "Da können wir immer nur zu einem Kind auf einmal sprechen. Nun soll doch aber die Mode sein, daß die Märchenfiguren aus den Büchern herauskommen und ins Stimmland hinübergehen, wo sie sich dann vielen tausend Kindern auf einmal präsentieren können." Und so treten sie zögernd und ein wenig ängstlich ein ins Land der Stimmen, um ihr Spiel vorzuführen, das Märchen um den Kohlenmunkpeter, der beim Glasmännchen drei Wünsche frei hat und sein Herz für Geld verkauft. "Diese Geschichte ist wie ein Berg, ja wie das Schwarzwaldgebierge selbst, und ihre Mitte ist wie ein Gipfel, von dem aus man nach beiden Seiten herunter sieht, nämlich nach der Seite des bösen Ausgangs und nach der Seite des guten Ausgangs."