ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Genua 01
Vorlage: Genua 01 (Theaterstück, italienisch)
Übersetzung: Georg Holzer
Bearbeitung (Wort): Martin Zylka
Komposition: Ralf Haarmann
Technische Realisierung: Markus Haßler, Elke Tratnik
Regieassistenz: Ralf Haarmann
Regie: Martin Zylka
G8-Treffen in Genua im Jahr 2001: eskalierende Gewalt auf den Straßen der norditalienischen Hafenstadt. 300.000 Menschen kamen nach Genua, um friedlich für eine gerechtere Weltpolitik zu demonstrieren: Globalisierungsgegner gegen Staatsmacht. Doch nach diesem Wochenende steht Genua für die blutigste Bilanz einer No-global-Demonstration: Der junge Italiener Carlo Giuliani wird von einem Carabinieri erschossen, Tausende werden verletzt. Am Ende steht eine einzige Frage: Warum? "Genua 01" ist eine aufschreckende und bittere Bestandsaufnahme der Ereignisse des G8-Gipfels im Sommer 2001. Fausto Paravidino klagt an mit bedingungsloser Härte. Er klärt auf und lässt keinen Zweifel daran, wer die Verantwortung für diese dramatische Gewalt zu tragen hat.
Fausto Paravidino wurde 1976 in Genua geboren und gilt als das "Wunderkind" der italienischen Dramatik. Schon in seinem Stück "Peanuts" thematisierte Paravidino den G8-Gipfel in Genua. "Genua 01" schrieb Paravidino im Auftrag des Londoner Royal Court Theatre. Das Stück wurde in der Berliner Schaubühne erstmals in Deutschland aufgeführt. Paravidino lebt in Rom. Genua ist 2004 Kulturhauptstadt Europas.
Martin Zylka, geboren 1970, Regisseur und Bearbeiter, wurde im März 2004 der Kurt-Magnus-Preis verliehen, die bedeutendste Auszeichnung für junge Medienschaffende. Der WDR sendete zuletzt "Leviathan" von Paul Auster in seiner Inszenierung.