ARD-Hörspieldatenbank
Feature, Porträt
"Ich bin gar nicht gegen die Realität, im Gegenteil ..."
ARD-Radioabend: Günter Eich 100
Eine Werkbesichtigung des Poeten und Hörspielklassikers Günter Eich
Komposition: Johannes Aschenbrenner, Siegfried Franz
Redaktion: Thomas Fritz, Henning Rademacher, Wolfgang Schiffer, Götz Schmedes, Hans Burkhard Schlichting
Technische Realisierung: Katja Zeidler, Sabine Kaufmann
Regieassistenz: Stefanie Porath-Walsh
Regie: Norbert Schaeffer
Im Traum kommt man der Wahrhaftigkeit des Lebens zuweilen näher als im Alltag. Als erzählerisches Mittel eingesetzt, ermöglicht er die Imagination einer tieferliegenden Wirklichkeit. Dies macht Günter Eichs »Träume« zu einem der wichtigsten Hörspiele: fünf Alpträume, in denen apokalyptische Szenarien von der Zukunft des Menschen entworfen werden. Auf die Ausstrahlung durch den NWDR Hamburg reagierten die Hörer im Jahr 1951 mit empörten Briefen und Anrufen. Diese Ursendung wird als Geburtsstunde des Nachkriegshörspiels angesehen, als »Geburtsstunde der notwendigen Herausforderung des Publikums durch das Hörspiel«. - Nicht nur von Eichs Hörspielen gingen wichtige Impulse aus, auch von seinen Gedichten, Prosaminiaturen und Literaturbearbeitungen. Grund genug für die Sender der ARD, gemeinsam an diesen Schriftsteller zu erinnern. Mit Lesungen, Briefauszügen, Tondokumenten aus seinen Hörspielen und Preisreden. Und mit einer NDR-Neuinszenierung der fünf »Träume«, ergänzt durch einen komponierten Epilog, der die aufgezeichneten Hörerproteste der Ursendung verarbeitet.