ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel
Kalteis
Vorlage: Kalteis (Roman)
Bearbeitung (Wort): Norbert Schaeffer
Komposition: Martina Eisenreich
Redaktion: Susanne Hoffmann
Technische Realisierung: Jochen Scheffter, Monika Volger, Dominik Blech, Sabine Kaufmann, Angelika Körber
Regieassistenz: Kirsten Böttcher, Wolfgang Seesko
Regie: Norbert Schaeffer
Josef Kalteis wurde wegen Vergewaltigung und mehrfachen Mordes 1939 von einem nationalsozialistischen Gericht zum Tode verurteilt und hingerichtet. Ein eingereichtes Gnadengesuch wurde abgelehnt. Da Kalteis Mitglied der NSDAP war, ordneten die politischen Schaltzentralen absolutes Stillschweigen an. Wer war der Mann, der rastlos durch München jagte wie ein Raubtier auf Beutefang? Wer waren seine Opfer? Andrea Maria Schenkels Stimmencollage rekurriert auf einen authentischen Fall. Aus den Vernehmungsprotokollen des Angeklagten und seiner Frau, diversen Zeugenaussagen, Vermisstenanzeigen sowie fiktionalen Texten zeichnet sie die Skizze eines Getriebenen, eines Zwanghaften, eines Triebtäters im Zustand des Außer-Sich-Seins. Schenkel malt zugleich ein zeitgeschichtliches Tableau von jungen Frauen, die vom Land kommen und in München den Traum der großen Freiheit träumen, bevor sie alle hart auf dem Boden aufschlagen. Nach "Tannöd" (2007) produzierte der NDR mit "Kalteis" bereits das zweite Hörspiel nach einem Roman der Erfolgsautorin.
Andrea Maria Schenkel, 1962 geboren, lebt in der Nähe von Regensburg. "Tannöd", ihr Romandebüt, wurde mit dem "Deutschen Krimipreis" (2007) und dem "Friedrich-Glauser-Preis" (2007) ausgezeichnet.