ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel, Kinderhörspiel



Franz Zauleck

Amanda im Schrank


Komposition: Lars Rudolph

Dramaturgie: Uta-Maria Heim

Technische Realisierung: Johanna Fegert, Waltraud Gruber

Regieassistenz: Diana Müller


Regie: Wolfgang Rindfleisch

Wenn es Amanda langweilig ist, leuchtet sie mit der Taschenlampe die Schneeflocken vor dem Fenster an. Das ist interessant. Amanda ist elf Jahre alt und geht in die fünfte Klasse. Aber das ist uninteressant, sagt sie. Am interessantesten hingegen ist die Frage, was das grüne Kaninchen will, das an diesem kalten Sonntagabend plötzlich vor der Wohnungstür sitzt und unbedingt hereingelassen werden möchte. Ihm fehlt ein Ohr, erklärt es, und Amandas Leuchtsignale haben es angelockt. Das fehlende Ohr ist einfach davongelaufen. Vermutlich, meint der Einohr-Hase, hat es sich in dem uralten Kleiderschrank in Amandas Zimmer versteckt. Den hat Amanda von der Großmutter der Großmutter ihrer Großmutter geerbt. Und sie hat ihrer Mama versprochen, ihn morgen unbedingt aufzuräumen - Das grüne Kaninchen hat offenbar nicht nur eine Vorliebe für Primzahlen - "Grundwissen fünfte Klasse", erklärt Amanda -, sondern auch für diesen alten Schrank. "Kartoffelbrei und Kräuterbutter, dreimal groß und dreimal Mutter, dem Himmel sei Dank, ein wunderbarer Schrank", singt es. Und schon ist es hineingeklettert: "Die Zeit! Die Zeit! Die Zeit!" Schnell springt Amanda hinterher. Doch als ihre Taschenlampe den Geist aufgibt, steht sie plötzlich im Dunkeln. Einsam ist sie hier nicht! Im Schrank wimmelt es nur so vor seltsamen Gestalten. Alle sind auf der Suche nach etwas. Das Toggel zum Beispiel sucht das Moggel, damit es wieder ein Toggelmoggel sein kann wie früher. Als Heiratsvermittler für seinen Freund Tatü hat es allerdings schlechte Karten, denn Amanda denkt erstens noch nicht daran zu heiraten, und zweitens möchte sie nicht die Braut von Tatü sein, der eine Hupe quer in der Luftröhre stecken hat. Da fragt sie lieber nach dem Ausgang. "Rechts, links, links, rechts, am Ende kommt die Nähmaschine und dann immer links." Na, das kann ja etwas werden! Wenn sie nicht durch Zufall das alte Fahrrad getroffen hätte, wäre sie wohl noch ewig durch den dunklen Schrank gewandert. Doch das Fahrrad hat einen Freund namens Laterne. Damit geht die Reise gleich ein wenig leichter voran. Da hört Amanda plötzlich ein merkwürdiges Echo. Ist es vielleicht wieder das Kaninchen, das sie mit ihrem Licht angelockt hat? Kennt es vielleicht den Weg nach draußen? Und wo steckt überhaupt das fehlende Kaninchenohr?

Franz Zauleck, geboren 1950 in Berlin, lebt als Illustrator, Grafiker, Bühnenbildner und Kinderbuchautor in Berlin und Mecklenburg. Er studierte von 1971 bis 1976 Bühnenbild an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, danach arbeitete er am Deutschen Theater Berlin. Seit 1984 ist er freiberuflich tätig. Seine Bücher, Theaterstücke und Hörspiele wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Hörspiele sind u.a.: "herr Burczik hat sonst nie Besuch" (2002), "Die Reise nach Baratonga" (2003) und "Biribinki Brautprinzessin" (2008).

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Kathrin AngererAmanda
Ueli JäggiKaninchen
Ernst KonarekFahrrad
Hubertus GertzenToggel
Lars RudolphOr
Stephanie SchönfeldMama
Jörg AdaeUndHund
Gottfried BreitfußBrumm


Lars Rudolph spricht die Rolle des Or | © SWR/Monika Maier

Lars Rudolph spricht die Rolle des Or | © SWR/Monika Maier

Lars Rudolph spricht die Rolle des Or | © SWR/Monika Maier
Regisseur Wolfgang Rindfleisch, Lars Rudolph als O), Jörg Adae als UndHund, Kathrin Angerer als Amanda und Stephanie Schönfeld als Mama (v.l.) | © SWR/Monika Maier

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Regisseur Wolfgang Rindfleisch, Lars Rudolph als O), Jörg Adae als UndHund, Kathrin Angerer als Amanda und Stephanie Schönfeld als Mama (v.l.)
© SWR/Monika MaierRegisseur Wolfgang Rindfleisch, Lars Rudolph als O), Jörg Adae als UndHund, Kathrin Angerer als Amanda und Stephanie Schönfeld als Mama (v.l.)
© SWR/Monika Maier



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestrundfunk 2010

Erstsendung: 30.10.2010 | 16:05 Uhr | 46'44

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