ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Licht unter Tage
Vorlage: Candles to the sun (Theaterstück, amerikanisch)
Übersetzung: Renate Wiens, Wolfgang Wiens
Komposition: Rainer Römer
Technische Realisierung: Werner Jäger, Steffen Jahn
Regieassistenz: Oliver Metz
Regie: Annette Kurth
Bram leidet nach vielen Jahren im dunklen Bergwerk in den Red Hills von Alabama an einer Sehschwäche - aber er ist auch blind gegenüber der Zukunftslosigkeit seines Metiers. Für seine Söhne kann er sich keine andere Existenz vorstellen. Seine Frau Hester dagegen will sie fortschicken, ihre Kinder sollen woanders etwas Besseres finden. Ihren Ältesten, John, hat sie schon bei einem Grubenunglück verloren, jetzt muss sie ihre Schwiegertochter Fern und den Enkel aufnehmen. Fern schuftet Tag und Nacht, um ihren Sohn aufs College schicken zu können. Als es zu einem Streik kommt, schließt die Bergwerksgesellschaft den einzigen Laden der Siedlung, um die Bergleute auszuhungern. Der Streikführer will Lebensmittel heranschaffen, braucht aber Geld. Er wendet sich an die Einzige, die etwas gespart hat - an Fern.
Tennessee Williams (1911-1983), eigentlich Thomas Lanier Williams III, feierte 1944 mit dem in Hollywood abgelehnten Script "Die Glasmenagerie" seinen ersten Bühnenerfolg in Chicago. 1948 und 1955 wurde Williams für seine Stücke "Endstation Sehnsucht" ("A Streetcar Named Desire") und "Die Katze auf dem heißen Blechdach" ("Cat On a Hot Tin Roof") mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. "Licht unter Tage" ("Candles to the Sun"), geschrieben 1937 vor dem Hintergrund der Depression in den Vereinigten Staaten, ist Tennessee Williams' erstes abendfüllendes Stück - eine Wiederentdeckung.