ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kriminalhörspiel
Auf Wiedersehen Vater
Technische Realisierung: Rudolf Grosser, Axel Wernecke, Sabine Kaufmann
Regie: Beate Andres
Bei der Beerdigung seiner Mutter begegnet der vierzigjährige David seinem Vater. Er hat ihn seit mehr als fünfunddreißig Jahren nicht mehr gesehen. Dessen Einladung zu einer Bootsfahrt auf der Corette, einem französischen Fluss, nimmt er an. Schnell wird klar, dass der Vater vor einer mehrjährigen Haftstrafe, die er wegen geschäftlicher Unregelmäßigkeiten zu verbüßen hat, "reinen Tisch" mit seiner Vergangenheit machen will. Er ist ein Aufsteiger, der bis zu seiner Verurteilung mehrere Nachtclubs in Hamburg, Genf und verschiedenen Großstädten besaß. David beäugt den omnipotenten Patriarchen mit Misstrauen. Schließlich gibt es ein Geheimnis, das der Vater während der Bootsfahrt nach und nach enthüllt: Kurz nach dem Krieg haben er und sein Freund Theo einen Radausflug an der Corette unternommen. Dabei ist Theo ums Leben gekommen. Was ist damals geschehen? Nach fünfzig Jahren möchte sich der Vater von einer bedrückenden Schuld befreien. Das Hörspiel - ein faszinierendes Psychogramm - erzählt die Geschichte eines schwierigen Vater-Sohn-Verhältnisses.
Guido Gin Koster, 1962 in Trier geboren, aufgewachsen in Luxemburg, Frankreich und Deutschland, lebt und arbeitet seit 1987 in Berlin. Er ist Verfasser von Theaterstücken, Drehbüchern und zahlreichen Hörspielen, für den NDR u.a.: "Quel beau voyage oder Was für eine schöne Reise!" (NDR 2005), "Am Anfang war der Blick" (2011). Als Auszeichnungen erhielt er u.a. den "Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker" (1996).