Originalhörspiel

Autor/Autorin: Maurice Roche

Christmas Story

übersetzt aus dem Französischen

Übersetzung: Eugen Helmlé
Technische Realisierung: Ernst Becker, Rosel Wack
Regieassistenz: Wolf Quiel

Regie: Otto Düben

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Alois Garg
    Friedrich von Bülow
    Ulrich Haß
    Alf Marholm
    Manfred Schradi
    Gunter Cremer
    Anfried Krämer
    Ursula Langrock
    Ilse Strambowski
    Karin Buchali
    Sigrun Höhler
    Peter Gavajda
    Caroline Davis
    u.a.

Das formale Prinzip dieses Hörspiels ist das der zerstückelung. Scheinbar sinnlos und rein zufällig werden die verschiedensten Elemente aus dem Bereich der Sprache, der Musik, der Geräusche, aneinandergereiht, mit Originaltönen von Politikern vermischt; sie verschachteln sich ineinander mittels einer zerbrochenen, auseinandergerissenen Syntax und Grammatik, die heilloses Chaos und unentwirrbare Knoten aus fast allen Bereichen des menschlichen Lebens signalisiert. Dieses inhaltlich und begrifflich zunächst kaum identifizierbare Chaos ist aber dennoch äußerst logisch und in sich konsequent: Maurice Roche will mit diesem Text einen Mythos zerstören, und zwar den Mythos vom friedlichen Weihnachtsfest, das synonym steht für Frieden, Glück, Harmonie, Erlösung von allen Übeln. Maurice Roche "erzählt" mit sprachlichen Mitteln, die die Züge der Zerstörtheit in sich tragen, die "story" von der Verlogenheit dieses Mythos. Er zeigt ganz grundsätzlich, welche Funktionen ein Mythos haben kann, nicht nur der Weihnachtsmythos: eine zynische, destruktive und verlogene Wirklichkeit mit dem Schleier der Menschlichkeit zu überdecken. Das Auseinander- und Wegreißen dieses Schleiers, um die Wirklichkeit unverhüllt in den Blick zu rücken, ist der Inhalt des Textes, die Zerstörung der Sprache das konsequent aus dem Inhalt resultierende formale Prinzip.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Saarländischer Rundfunk 1977
  • Erstsendung: 16.10.1977 | SR 2 Studiowelle Saar | 34'20

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