ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Den Diek sluten!
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Technische Realisierung: Günter Becker, Hannelore Tischler
Regie: Hans Tügel
Als die Küstenbewohner noch keinerlei staatliche Unterstützung für die Abwehr der Sturmfluten bekamen, lebte der Deichgraf im Zwiespalt zwischen altüberlieferten Glaubensvorstellungen und der christlichen Lehre, die da sagt: "Du sollst nicht töten". Es musste etwas Lebendiges in den Deich, damit er hielt - mindestens ein Tier, möglichst ein Mensch, ein Kind. Man hatte das Kind einer streunenden Frau nehmen können, die die Wogen des 30-jährigen Krieges als Fremde an den Deich gespült hatten. Seither hat sich das Dunkel geistiger Umnachtung um sie gebreitet. Das Bild ihrer Erscheinung aber legt sich drückend auf das Gewissen des Deichgrafen. Er will durch seinen Freitod sühnen. Aber schließlich erkennt er, dass wir aus eigener Macht nur im Leben und nicht im Tod sühnen können. Sein weiterer Weg liegt ihm nunmehr klar vor Augen.