ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Das dritte Buch über Achim (2. Teil der fünfteiligen Fassung)
Hörspiel in fünf Teilen
Vorlage: Das dritte Buch über Achim (Roman)
Bearbeitung (Wort): Norbert Schaeffer, Dietmar Mues
Komposition: Hans Glawisching
Regie: Norbert Schaeffer
Karsch, ein Sportjournalist aus Hamburg, wird von seiner ehemaligen Freundin in die DDR eingeladen. Dort lernt er Achim T. ihren Freund kennen, den als Sportidol und Nationalheld verehrten Radrennfahrer. Karsch erhält ein Verlagsangebot, seine Biografie zu verfassen. Zwei verklärende Heldensagen zu Achims Leben existieren bereits. Karsch forscht den Lebensumständen Achims, den er auch persönlich befragt, akribisch nach. 1930 geboren, hat es Achim T. inzwischen zum Mitglied in der Volkskammer gebracht. Karschs Notizen fügen sich jedoch zu keinem Ganzen. Das Projekt, die objektive Biografie eines ostdeutschen Sportidols zu schreiben, scheitert. Denn Achim und sein Umfeld haben ein vollkommen anderes Bild ihres Idols als der westdeutsche Journalist. Das dritte Buch über Achim wird nicht geschrieben werden. Karsch kehrt enttäuscht und mit vielen offenen Fragen nach Hamburg zurück. Der 1961 publizierte Roman von Uwe Johnson ist als "Beschreibung einer gescheiterten Beschreibung" angelegt. Johnson hatte sein Generalthema so benannt: "Die Teilung, die Grenze, der Unterschied". Walter Schmiedinger würdigte den Autor als "einen Kinsey der deutschen Teilung, einen Marcel Proust unserer zerstrittenen Nachkriegsgeschichte". Uwe Johnson, am 20.7.1934 in Kammin/Vorpommern geboren, gilt aufgrund der Ost-West-Thematik seiner Romane, u.a. "Mutmaßungen über Jakob "(1959 ), "Zwei Ansichten" (1965) sowie "Jahrestage" (1970 - 1983) als einer der wichtigsten Autoren Nachkriegsdeutschlands. 1959 zog Johnson nach Westberlin. Von 1966 bis 1968 lebte er in New York. 1960 erhielt er den Fontane-Preis der Stadt West-Berlin, 1971 den Georg-Büchner-Preis. Seit 1974 lebte Johnson in England. 1984 in Sheerness- on - Sea tot aufgefunden.