ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
"Der arme Heinrich" des Hartmann von Aue
Zweisprachige Hörspielfassung (mittelhochdeutsch/neuhochdeutsch)
Vorlage: Der arme Heinrich (Literatur, mittelhochdeutsch)
Übersetzung: Alois Brandstetter
Bearbeitung (Wort): Werner Klippert
Regie: Werner Klippert
Die höfischen Epen der großen mittelhochdeutschen Dichter wie Gottfried von Straßburg, Wolfram von Eschenbach und Hartmann von Aue schienen bisher im Hörspiel tabu, weil die Geisteshaltung des deutschen Mittelalters und seine Sprache sich nicht ohne weiteres ins aktuelle publizistische Medium des Funks übertragen ließ. Diese Hörspielbearbeitung macht den Versuch, mittelhochdeutschen Text und neuhochdeutsche Übersetzung in der Weise von Blendvorgängen miteinander zu verbinden. Der Hörer soll genug von der Schönheit der Sprache unserer Vorfahren vernehmen, ohne am Verstehen gehindert zu werden. Gleichzeitig soll der Abstand zu damals nicht verwischt werden. Die Geschichte vom glänzenden Ritter, der vom Aussatz geschlagen und von einem opferbereiten Mädchen gerettet wird, mutet legenden- und märchenhaft an. Die Voraussetzung für die Rettung der beiden - des Ritters wie auch des Mädchens - ihre sittliche Entscheidung füreinander und ihre höchst irdische Liebe sind modern wie eh und je.