ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Felix Kubin

Orphée Mécanique


Komposition: Felix Kubin

Redaktion: Katarina Agathos

Technische Realisierung: Felix Kubin, Tobias Levin

Regieassistenz: Jürgen Hall


Realisation: Felix Kubin

Orpheus, Sohn eines Erfinders und einer Sängerin, wird von der versprengten Jugend für seine exzentrischen Konzerte gefeiert. Sein Instrument, das Psykotron, kann Gedankenströme unmittelbar in elektronische Signale aus Musik, Geräuschen und Sprache verwandeln. Zusammen mit seiner großen Liebe Eura führt Orpheus ein unbekümmertes Dandy-Dasein, bis eines Tages die Stadt von einer unheimlichen Krankheit heimgesucht wird, der auch Eura zum Opfer fällt. Betäubt vom Schmerz beschließt Orpheus, sie aus der Welt der Toten zurückzuholen. Felix Kubin entwickelte 2006 seine Neufassung des antiken Orpheus-Mythos' in Anlehnung an Dino Buzzatis ungewöhnlichen Pop-Art-Comic Orphi und Eura, mit dem der italienische Autor und Zeichner 1968 kurz vor seinem Tod ein überraschend modernes Spätwerk geschaffen hatte. Orpheus' Lieder wurden in diesem akustischen Comic zu hörbar gemachten Erinnerungen, die den Begriff des Songs über seine traditionellen Grenzen hinaus ins Experimentelle und Fragmentarische erweitern. 2012 hat Kubin sich noch einmal mit der Formfrage auseinandergesetzt und aus dem handlungsorientierten Comic einen assoziativen akustischen Film gemacht. "Ich nenne es meine Godard-Version. Mal sehen. Man hat das Buch sozusagen vor Augen, man blättert darin, hin und her, aber man ist nicht mehr IN der Geschichte. Die Form ist flüchtiger, lyrischer. Ich würde das abgegriffene Wort Remix gerne vermeiden, es ist eher ein Schleudersitz, der den Hörer aus der Linearität der Geschichte wirft, die Durchtrennung des roten Fadens, der roten Nabelschnur, so etwas wie ein Metahörspiel, eine Parabel, eine poetische Auflösung, die Motive der ursprünglichen Geschichte verwendet, aber offener, experimenteller. Ein Traum, eine poetische Collage vielleicht. Es ist Orpheus' musique mécanique." (Felix Kubin)

Felix Kubin, geboren 1969 in Hamburg ist Musiker, Komponist und Autor. 1998 gründete er das Plattenlabel "Gagarin Records". Er schuf zahlreiche Kompositionen für Film- und Theatermusik. Zu seinen Hörspielen zählen u.a. "Syndikat für Gegenlärm" (DLR 2001), "Nachtspeicher" (mit Boris D. Hegenbart, WDR 2003), "Territerrortorium" (mit Wojtek Kucharczyk, ORF/DLR 2004), "Paralektronoia" (WDR 2004)," Wiederhole 1-8" (WDR 2008).

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Lars Rudolph
Gerhard Garbers
Yvon Jansen
Charlotte Crome
Traugott Buhre
Marlen Diekhoff

Orchester: Ensemble Intégrales


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2012

Erstsendung: 30.03.2012 | 50'54


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: intermedium records 2012


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • N. N.: "Orphée Mécanique" ist Hörspiel des Monats. In: Funkkorrespondenz. 20.04.2012. S. 31.
  • Jochen Meißner: Ein Remix als "Godard-Version". In: Funkkorrespondenz. 30.03.2012. S. 38.
  • N.N: "Orphee Mecanique" Hörspiel des Jahres. In: Funk-Korrespondenz. 25.01.2013. S.25.

 

 

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