ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Hadassa, das ist Esther
Vorlage: Die Bibel (Anthologie, hebräisch)
Bearbeitung (Wort): Barbara Honigmann
Redaktion: Ursula Ruppel
Dramaturgie: Ursula Ruppel
Technische Realisierung: Ursula Potyra, Julia Kümmel
Regie: Ulrich Lampen
Jedes Jahr im Monat Adar des jüdischen Kalenders feiern die Juden mit dem Purim-Fest ihre physische Existenz. Mit ausschweifendem Essen, Trinken, Tanz und Verkleidung begeht man den Jahrestag der Verschonung vom Genozid im babylonischen Exil. Damals herrschte der Bibel nach der Perserkönig Ahasveros, der als Witwer die Jüdin Esther in einem Schönheitswettbewerb unter tausenden anderen zur neuen Königin erwählt hatte. Sein oberster Beamter Haman beginnt einen privaten Rachefeldzug gegen die Juden, der in einem königlichen Dekret gipfelt, das die Ermordung der Juden veranlassen soll. Esther erfährt davon und setzt sich unter Lebensgefahr bei Ahasveros für die Rettung ihres Volkes ein. Das biblische Buch Esther erzählt von einer existenziellen Krise. Im Exil ist sich das auserwählte Volk des göttlichen Beistandes nicht mehr sicher. Doch im Angesicht der Vernichtung erleben die Juden die unverminderte Gültigkeit ihres Bundes mit Gott – eine Überlieferung, deren unmittelbare Aktualität in den Jahrhunderten der jüdischen Diaspora immer wieder erfahren wurde.
Barbara Honigmann, geboren 1949 im damaligen Ost-Berlin als Tochter deutsch-jüdischer Emigranten, reiste 1984 aus der DDR aus; lebt in Straßburg. Ihr Werk ist geprägt von ihrer Suche nach ihrer jüdischen Identität und dem Zeugnis lebendigen Judentums in Europa.