ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Ganz normale Helden
Vorlage: Ganz normale Helden (In the Absence of Heroes) (Roman, englisch)
Übersetzung: Gabriele Kempf-Allié, Manfred Allié
Bearbeitung (Wort): Susanne Hoffmann
Komposition: Jan-Peter Pflug
Redaktion: Christiane Ohaus
Technische Realisierung: Corinna Gathmann, Birgit Gall
Regieassistenz: Ilka Bartels
Regie: Sven Stricker
Ein Jahr ist es nun her, dass der 16jährige Donald Delpe gestorben ist. Seine Familie scheint im Verlust-Trauma gefangen. Die Mutter dialogisiert mit Gott in einem katholischen Chatroom, pflegt posthum Donalds Facebook-Profil, organisiert peinliche Erinnerungs-Partys. Der Vater, ein renommierter Anwalt, blickt mit verächtlicher Skepsis auf solch bizarre Trauer-Veranstaltungen. Er flüchtet aufs Land, wo er sich ein morsches Haus gekauft hat, an dem er rumbastelt. Der erstgeborene Sohn der Familie, Jeff, schreibt dem Bruder Kurznachrichten auf dessen Handy, das er mit ins Grab geworfen hat, flüchtet sich ins Netz und leistet allerlei Anstrengungen, um die paranoide Angst seiner Mutter abzuwehren. Eines Tages haut Jeff ab, lebt fortan nur noch im Internet als Figur "Merchant of Menace" in dem Onlinespiel "Life of Lore", in dem er sowas wie ein Held ist. Nach Angaben der Betreiber ist das Spiel das größte "Echtzeit-Erzählexperiment", seit Gutenberg die Druckerpresse erfunden hat. Keiner weiß, wo diese gigantische Pixel-Welt eigentlich endet. Alle drei haben sich verloren in ihren unterschiedlichen Trauer-Welten. Die Familie steht vor der Zerreißprobe. Um seinen Sohn zu retten, steigt Jim in die virtuellen Welten ab, wandelt auf den Spuren des Sohnes und provoziert unter falscher Identität eine Begegnung.
Anthony McCarten, geboren 1961 in Neuseeland, lebt in den USA und England. Schreibt Theaterstücke und Romane und inszeniert Filme. Auf seinem Theaterstück "Ladies Night" beruht der britische Erfolgsfilm "The Full Monty"/"Ganz oder gar nicht". Der Roman "Superhero", der 2008 den deutschen Jugendliteraturpreis erhielt und der vom NDR 2009 als Hörspiel produziert wurde, kam unter dem Titel "Am Ende eines viel zu langen Tages" 2012 in die Kinos.