ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel, Monolog



Barbara Enders

Die Ansprach


Redaktion: Christoph Buggert

Technische Realisierung: Heinz Sommerfeld, Barbara Wehrheim

Regieassistenz: Alexander Malachovsky


Regie: Raoul Wolfgang Schnell

"Des is mei spezielle Sicht: Unterhose nauf, Rock runter - und schon fühlt a jeder sich wieder als höherer Mensch." Die 83-jährige Lina Carstens (1892-1978) verkörpert die Rolle einer kauzigen "Klofrau", die an ihrem Arbeitsplatz in Form von Selbstgesprächen sich selbst und andere aufs Korn nimmt – und dabei zwischen Anbiederung und Respektlosigkeit schwankt. Ihr Monolog gewährt Einblicke in ihr Berufsbild das neben Autorität und Strenge durchaus auch Geduld erfordert. Dabei hat die Toilettenfrau ihr Strickzeug immer dabei: "Zwei links, zwei rechts - des gibt a scheenes Muster!" Doch für wen strickt sie? Wird es wirklich eine Hose für den Enkel oder doch ein Schal für sie selbst? Resolut und schlagfertig versucht sie das Bild einer patenten Frau aufrecht zu erhalten, in deren Familie und Leben alles glatt gegangen ist. Doch zunehmend widersprechen sich die Versionen, die sie von ihrer Vergangenheit sowie Gegenwart zeichnet, sie verheddert sich in Selbstlügen, bis weder Ignoranz noch Schnaps etwas gegen die Erinnerung ausrichten können.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Lina CarstensDie Frau


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 1976

Erstsendung: 04.04.1976 | 42'15

Darstellung: