ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Der grüne Kakadu
Hörspiel-Groteske
Vorlage: Der grüne Kakadu (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Klaus Gmeiner
Komposition: Manfred Baumann
Redaktion: Michael Peter
Technische Realisierung: Thomas Friedmann, Reinhard Prosser, Gerda Eisendle
Regie: Klaus Gmeiner
In der Reihe der Schnitzlerschen Einakter nimmt dieses Stück, das am Vorabend der Französischen Revolution in Paris spielt, eine besondere Stellung ein durch das raffinierte, die auftretenden Personen und die Zuhörer gleichermaßen ver- wirrende Ineinander von Schein und Wirklichkeit, Spiel und Ernst, Komik und Tragik. In seiner Kellerkneipe 'Zum grünen Kakadu' läßt der frühere Theaterdirektor Prospère seine einstigen Schauspieler zur makabren Erheiterung adeliger Gäste, die das scheinbar ver- worfene Treiben mit Schaudern genießen, Ganoven, Verbrecher und Revolutionäre spielen. Während das Volk auf der Straße gerade im Begriff ist, die Bastille zu stürmen, gibt der Schauspieler Henri vor, soeben den Herzog von Cadignan bei seiner leichtlebigen Frau Léocadie erstochen zu haben. An der Reaktion des Publikums wird Henri plötzlich klar, daß der Herzog tatsächlich der Liebhaber seiner Frau ist. In diesem Moment betritt dieser die Wirtsstube und Henri führt den eben erst gespielten Mord in Wirklichkeit aus und wird, obwohl nur Rächer seiner persönlichen Ehre, vom herein- stürmenden Pöbel als Revolutionsheld gefeiert. Nach und nach stellt sich bei den Gästen das Bewußtsein ein, daß die harte Wirklichkeit den Schein überholt hat und aus dem Nerven- kitzel für den Adel wird grausamer Ernst.
Das Sendedatum bezieht sich auf die Ursendung beim Bayerischen Rundfunk.