Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Joy Markert
Das Schneckenhaussyndrom und die Lust nach draußen
Regieassistenz: Augustin Jagg
Regie: Joy Markert
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Johanna Tomek Ingo Golembiewski
Ein Mann hat seine Frau und die Großstadt verlassen und lebt, wie
andere "Aussteiger" auch, in einem abgelegenen Dorf auf Kreta. Die
Frau reist zu ihm, aber nicht etwa um ihn zurückzuholen, sondern um
dieses Sicheinigeln zu "untersuchen". Den Kontrapunkt zur Frau bildet
daher nicht der Mann, sondern die Reise selbst, die man in akustischen
Sequenzen erlebt. Anfangs sind die Gedanken der Frau nicht auf ihre
Reiseeindrücke gerichtet, sondern dringen in eigene Ängste vor. Die
Begegnung mit ihrem Mann verändert sie rasch: obwohl Kreta nicht ihr
Ziel war, sondern seines, beginnt nicht für ihn, sondern für sie eine
intensive Beschäftigung mit den Zeichen dieser religiösen Kultur, die
jahrtausendelang keinen Krieg oder Bürgerkrieg kannte. Ihr letztes
Ziel ist innerlich konsequent. Nach ihrer Rückkehr nach Wien sucht sie
eine Taubblindengruppe auf. Sie will "das äußerste Extrem des Inneren"
kennenlernen, das uns "Normalen" verschlossen ist. Gerade da geht es
ihr um die "Lust nach draußen".
Weitere Informationen
Joy Markert, in Württemberg geboren, lebt seit 1964 in Berlin. Seit
1976 sendeten verschiedene deutschsprachige Rundfunkanstalten mehrere
Hörspiele, zum Teil unter der Regie des Autors. 1985 wurde das
Theaterstück "Erichs Tag" in Berlin uraufgeführt.

Produktions- und Sendedaten
- Österreichischer Rundfunk / Westdeutscher Rundfunk 2016
- Erstsendung: 21.11.1986 | 66'31
- Deutsche Erstsendung: 20.01.1987 | 66'31