ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel
Lauter Liebe Worte (1. Teil: Vati war hier)
Komposition: Julia Klomfass
Dramaturgie: Christina Hänsel
Technische Realisierung: Benno Müller vom Hofe
Regieassistenz: Sophie Garke
Regie: Karlheinz Koinegg, Martin Zylka
Sommer 1969 in der „Jupp-Kolonie", einer Zechensiedlung in Duisburg-Hamborn. Der junge Stahlarbeiter Johann Koinegg öffnet in der Küche seiner Wohnung ein Fläschchen mit dem Unkrautvernichtungsmittel E 605. Im Wohnzimmer spielt sein 9-jähriger Sohn leise auf dem Fußboden, um den Vater bei der Mittagsruhe nicht zu stören. Stunden später wird der Junge seinen Vater auf dem Bett im Kinderzimmer finden. Der junge Stahlarbeiter, der sein Leben mit 36 Jahren an diesem schönen Sommertag beendet, ist der Vater von Karlheinz Koinegg. Der kleine Sohn ist der Autor selbst. Fast 50 Jahre später besucht Koinegg die Menschen, die dieser Tod seither begleitet, mit einem Aufnahmegerät. Anhand der O-Töne erzählt er die Geschichte seines Vaters. Und mit ihr die Geschichte des Arbeiter-Milieus der 1960er Jahre, des Ruhrgebiets und des Umgangs mit psychischer Krankheit – und dem mit dem Schweigen.