ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Mundarthörspiel
Hegel & Hegel
oder Der Geist des Weines
Zum 250. Geburtstag von Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Sprache des Hörspiels: schwäbisch
Vorlage: Hegel & Hegel (Erzählung)
Bearbeitung (Wort): Uta-Maria Heim
Dramaturgie: Uta-Maria Heim
Technische Realisierung: Burkhard Pitzer-Landeck, Tanja Hiesch
Regie: Nicole Paulsen
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (27.08.1770 – 14.11.1831) ist eine der interessantesten Gestalten der Philosophiegeschichte. Kein anderer Philosoph hat es gewagt, die Welt derart rigoros in einen Kosmos von Gedanken zu verwandeln, und bei keinem verzahnt sich das Geniale so eng mit dem Kleinhäusig-Knitzen wie bei Hegel. Zwei Seelen wohnten scheint´s in seiner Brust, woraus sich, bedenkt man in diesem Zusammenhang Hegels regelmäßigen und gehörigen Weinkonsum, eine gewagte These ableiten ließe: Es gab Hegel, den weltläufigen Wanderer des Geistes, und Hegel, den verhockten Schwaben, der die Natur hasste. Er verschmähte sogar die Alpen. Womit ihm der logische Durchbruch gelang, der Aufstieg in große geistige Gipfel. Aber gab es wirklich nur zwei Hegel? Oder waren es gar drei oder vier? Ist es mitunter vielleicht auch eine Frage des Pegels? Otto A. Böhmer bringt uns Hegel in einer Doppelperspektive nahe, die kühn ist, aber keinesfalls despektierlich. Er erzählt vom Leben und Werk eines Philosophen, der den Zumutungen der sogenannten Realität und der Bekräftigung des Bestehenden die List der Vernunft, die Subversion und den Geist des Weines entgegensetzte. Das Hörspiel macht die Mehrstimmigkeit Georg Wilhelm Friedrich Hegels lebendig. Es lässt uns bei einem Philosophen einkehren, der uns nicht nur die Bestände seines gut gefüllten Weinkellers offenbart.
geboren 1949 in Rothenburg ob der Tauber, lebt als Schriftsteller und Literaturkritiker in Wöllstadt (Wetterau). Er studierte Philosophie, Politologie, Soziologie und Literaturwissenschaft an den Universitäten Münster und Freiburg i. Br. und promovierte mit einer Arbeit über Johann Gottlieb Fichte. Zu seinem umfangreichen Werk zählen Romane und Sachbücher, Essays und Literaturkritiken sowie Arbeiten für Funk und Fernsehen. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, u. a. den Erich-Fried-Preis 2001.