ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel, Dokumentarhörspiel
Markus&Markus Theaterkollektiv, Markus Schäfer, Markus Schmans, Katarina Eckold, Lara-Joy Bues
Gespenster
Dramaturgie: Julia Gabel, Johann Mittmann
Technische Realisierung: Alexander Brennecke, Philipp Adelmann
Regieassistenz: Stefanie Heim
Regie: Markus Schäfer, Lara-Joy Bues, Markus Schmans, Katarina Eckold, Markus&Markus Theaterkollektiv
In Ibsens Drama „Gespenster“ bittet Osvald seine Mutter, ihm beim Sterben zu helfen. Sie zweifelt. Und mit ihr zweifeln noch immer Gesellschaften überall auf der Welt, ob es ein Grundrecht auf selbstbestimmtes Sterben gibt. Das Kollektiv Markus&Markus traf am 1. April die 81-jährige Margot und begleitete sie während ihrer letzten Tage: beim Ordnen ihrer Dinge, den letzten Arztbesuchen, Abschiedsfesten und schließlich auch auf ihrem Weg in die Schweiz. Dorthin, wo einige wenige Organisationen Sterbehilfe leisten auf dem schmalen Grat, den die Justiz ihnen lässt. Am 22. Mai besuchten sie Margots Beerdigung.
Das Hörstück dokumentiert diese besondere Begegnung. Es lässt einen kontroversen Diskurs auf ein Drama und eine persönliche Geschichte prallen. Als Stück über das Sterben ist es zugleich Überlebenselixier, denn, wie Margot sagt: „So lange man über mich redet und meine Geschichte erzählt wird, so lange bin ich nicht tot.“
Markus&Markus ist ein Theaterkollektiv, das 2011 in Hildesheim gegründet wurde. Die Gruppe besteht aus Lara-Joy Bues, Katarina Eckold, Markus Schäfer und Markus Schmans. Zusammen steht das Kollektiv für eine eigene Form dokumentarischen Theaters, leidenschaftliche Investigation und radikale Perfektionslosigkeit. Sie produzierten für den Stückemarkt des Berliner Theatertreffens, Freischwimmer und Theater der Welt. Ihre Inszenierungen wurden deutschlandweit und international eingeladen, darunter zu den Festivals Frankfurter Positionen, Impulse Mülheim a. d. Ruhr und Düsseldorf, Stage Festival Helsinki, Ibsenfestival am Nationaltheater Oslo und Singapore International Festival of Arts. Zu ihren Auszeichnungen gehören der George Tabori Förderpreis und der Jurypreis von „Best OFF − Festival Freier Theater der Stiftung Niedersachsen“.