ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung, Kinderhörspiel
Eine Kindheit in Warschau (2. Teil)
Vorlage: A Day of Pleasure: Stories of a Boy Growing Up in Warsaw (Kinderbuch, englisch)
Redaktion: Uta Beth
Technische Realisierung: Klaus Krüger, Horst Dähne, Hannelore Schmidt, Helene Foltan, Ingrid Tribowski, Doris Sossenheim
Regie: Jörg Jannings
Vor weit über 100 Jahren war der berühmte jiddische Schriftsteller Isaac B. Singer ein kleiner Junge. Er wohnte in der Krochmalna 10 im jüdischen Viertel von Warschau. In dieser Straße war immer etwas los, und er erinnert sich an ganz unterschiedliche Menschen von damals: an seinen Vater, der ein gelehrter Rabbi war, und an seine Mutter, der er Löcher in den Bauch fragte. An den Fischhändler, den Brezelverkäufer und an den Mann, der jeden Abend die Laternen anzündete. Er erzählt von dem Lehrer und den Schülern in der Chaider, der jüdischen Schule für kleine Jungen. Und wir erfahren von Mendel, Isaacs bestem Freund. In der Schusterwerkstatt seines Vaters schenkte ihm ein Kunde einen ganzen Rubel. Für diesen Rubel machten Mendel und Isaac die schönste Kutschfahrt ihres Lebens.
Issac Bashevis Singer (1902-1991), war ein jiddisch schreibender amerikanischer Schriftsteller und Kinderbuchautor. Mit seinen Schilderungen alter jüdischer Volkstraditionen und seinen lebendigen Porträts einer Welt, in der jüdische Kinder seit Jahrhunderten lebten, und die heute von den Nationalsozialisten fast gänzlich zerstört ist, hat er nicht nur einen Beitrag zur jüdischen, sondern auch zur internationalen Kinderliteratur geleistet. Singers Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Sein erstes Kinderbuch „Zlateh, die Geiss“, dass er relativ spät schrieb, nämlich erst 1966, wurde 1969 mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet. 1978 wurde Isaac Bashevis Singer der Nobelpreis für Literatur verliehen.