ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Pavel Markovič Poljan, Salmen Gradowski, Lejb Langfuss, Herman Strasfogel, Salmen Lewenthal, Marcel Najari, Abraham Levite

Briefe aus der Hölle

Die Aufzeichnungen des jüdischen Sonderkommandos Auschwitz


Vorlage: Briefe aus der Hölle (russisch)

Übersetzung: Roman Richter

Bearbeitung (Wort): Andreas Weiser

Komposition: Andreas Weiser

Redaktion: Cordula Huth

Dramaturgie: Cordula Huth


Regie: Andreas Weiser


Realisation: Andreas Weiser

Auschwitz steht für eines der schrecklichsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte und ist Teil der fast schon ritualisierten deutschen Erinnerungskultur. Bis heute allerdings kaum wahrgenommen sind schriftliche Quellen, die im Augenblick des Erlebens der erlittenen Hölle entstanden. Nur sechs dieser einzigartigen Zeugnisse haben die Katastrophe überdauert. Es sind Tagebuchaufzeichnungen von Mitgliedern des sogenannten »Sonderkommandos« in den Gaskammern von Auschwitz. Jüdische Männer, die dazu gezwungen wurden, ihre Glaubensbrüder und Schwestern in die Gaskammern zu führen, um sie wenig später in den Verbrennungsöfen zu "entsorgen". Diese Texte wurden unter unmenschlicher Anspannung geschrieben und unter den Gaskammern als Kassiber in der Asche der vergasten Leidensgenossen versteckt. In bis heute andauernden Restaurierungs- und Übersetzungsarbeiten konnten sie fast vollständig wiederhergestellt werden. Nun sind alle sechs dieser zentralen Dokumente des Holocaust von dem in Freiburg lebenden russischen Historiker Pavel Polian in deutscher Übersetzung unter dem Titel Briefe aus der Hölle herausgegeben worden. Die Opfer legen Zeugnis anhand ihrer eigenen Beschreibungen und Berichte ab, um sich so ihre Identität und Menschenwürde zurück zu erobern. Dieser Intention folgend hat der Musiker und Autor Andreas Weiser eine Auswahl der Dokumente für das Hörspiel getroffen und in eine zeitliche Reihenfolge montiert.

Andreas Weiser, geboren 1957, Musiker und Autor. Seit 1983 für die ARD als Autor von Hörspielen, Features und Dokumentarfilmen sowie als Filmmusikkomponist tätig. Journalistenpreis Entwicklungspolitik 1992, Hörspiel des Monats Februar 2004, ITB Book Award 2014, Nominierung für Europäischen CIVIS Preis für Integration 2014.

Pavel Poljan, Jahrgang 1952, ist Zeithistoriker, Kulturgeograph und Literaturwissenschaftler, außerdem Herausgeber und Verfasser von mehreren Dutzend Büchern u.a. zur Geschichte des 2. Weltkrieges, zum Holocaust und zu Zwangsarbeit und Kriegsgefangenschaft. Er ist Gründer und Vorsitzender der Mandelstam-Gesellschaft, sowie Mitarbeiter der russischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Freiburg.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Martin EnglerSalmen Gradowski
Tonio ArangoLejb Langfuss
Robert GallinowskiHerman Strasfogel
Patrick GüldenbergSalmen Lewenthal
Matthias BundschuhMarcel, Najari
Wolfram KochAbraham Levite
Nina ErnstSprecherin

Sonstige MitwirkendeFunktion
Andreas KilianWissenschaftliche Beratung


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 2021

Erstsendung: 09.05.2021 | hr2-kultur | 97'13


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Der Audio Verlag 2022


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • Florian Welle: Akustisches Denkmal. In: Süddeutsche online. 15.03.2022. (Zur CD-Efition)
  • N. N.: Lebensnähe und Tiefgang. Aus der Geisendörfer-Jury Allgemeine Programme. In: epd medien Nr. 40. 07.10.2022. S. 3ff.
  • N. N.: 38. Robert Geisendörfer Preis. Die Preisbegründungen der Jurys. In: epd medien Nr. 40. 07.10.2022. S. 32ff.

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