ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Die wilden Augen! Die heiligen Schreie!
Allen Ginsberg Lyrik und Prosa
Übersetzung: Jürgen Schmidt, Caroline Hartge, Durs Grünbein, Clemens J. Setz, Stefan Hyner, Michael Kellner, Carolin Gallies, Sibylla Vričić Hausmann
Bearbeitung (Wort): Michael Farin
Komposition: Alexander Hacke
Technische Realisierung: Alexander Brennecke, Susanne Beyer
Regieassistenz: Stefanie Heim
Regie: Michael Farin
Neu übersetzte Lyrik und Prosa des amerikanischen Dichters Allen Ginsberg, der großen Leitfigur der Beat Generation. Mit seinen Werken sorgte er immer wieder für Kontroversen. Ein poetisches und wildes Hörspiel mit Musik von Alexander Hacke.
"Ich sah die besten Köpfe meiner Generation, zerstört von Wahnsinn, hungernd hysterisch und nackt" - der Beginn von Howl (dt. Geheul), dem bekanntesten Gedicht von Ginsberg. Er trug es öffentlich zum ersten Mal am 7. Oktober 1955 anlässlich der Six Gallery reading in San Francisco vor. Es löste einen Skandal aus, da seine Sprache damals vielen als zu obszön erschien. "Die wilden Augen! Die heiligen Schreie!" versammelt in Neuübersetzungen seine bekannten Texte wie Howl und America und zeigt zugleich weniger seine bekannte Lyrik und Prosa. "Amphetaminhigh an U-Bahnen gekettet", so heißt es im Howl und genauso rauschhaft beschreibt Ginsberg das nächtliche New York und den amerikanischen Kontinent - zwischen Schuld und Verzweiflung, zwischen Ekel und Halluzination. Und dennoch ist seine Sprache freundlich und so endet auch Howl mit einer großartigen Versöhnung, dem Holy-Holy-Holy. Ginsbergs Texte sind eine Einladung zu einer illustren Höllenfahrt.
Allen Ginsberg (1926-1997), Dichter der Beat-Generation. Seine Texte gehören sowohl zur Klassischen Moderne als auch zur Romantik, sie sind geprägt vom Jazz, vom Buddhismus und seiner jüdischen Herkunft. Auch die Homosexualität, zu der er sich früh bekannte, sein politisch linkes bis anarchistisches Engagement sowie Zen, Yoga und bewusstseinsverändernde Drogen wirkten auf sein Schaffen. Ginsberg hat keine Autobiographie veröffentlicht in der Überzeugung, dass sein Werk alles Wesentliche enthält.