ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel
Campo
übersetzt aus dem Spanischen
Übersetzung: Franziska Muche
Komposition: Achim Zepezauer
Dramaturgie: Barbara Gerland
Technische Realisierung: Susanne Beyer, Thomas Monnerjahn
Regieassistenz: Stefanie Heim
Regie: Friederike Wigger
Las Rastreadoras, die Spurensucherinnen, sind eine Gruppe von Frauen, die Angehörige verloren haben. Sie verschwanden. Der Sohn, die Tochter, der Mann, der Vater. Entführt, gefoltert, getötet, verscharrt. Irgendwo. Wie sollen sie Abschied nehmen, trauern? Alleingelassen von einer schlecht ausgestatteten und korrupten Polizei und Justiz, bedroht von mächtigen Kriminellen der Drogenkartelle, machen sie sich selbst auf die Suche. Mit Schaufel und Hacke graben sie nach den Knochen ihrer Liebsten. Die Autorin hat an Suchaktionen teilgenommen, mit Hinterbliebenen, Polizistinnen und Rechtsmedizinerinnen gesprochen, und fragt sich zugleich, warum sie das alles aufnehmen muss und wer ihr überhaupt das Recht gibt, darüber zu sprechen.
Laura Uribe, geboren 1984 in Mexiko, ist Performance-Künstlerin, Journalistin, Autorin und Regisseurin. Ihre Arbeiten sind politisch geprägt und haben oftmals dokumentarischen Charakter. Ihre Inszenierung „Mare Nostrum“ war als Gastspiel auf vielen europäischen Bühnen zu sehen. Ihr Hörspiel „Campo“, was so viel bedeutet wie Feld, Gelände, Land, aber auch Schlachtfeld oder Acker, entstand im Rahmen des internationalen Dramatikerinnen-und Dramatikerlabors „Out of Sight“, eines Kooperationsprojekts des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB), des Maxim Gorki Theaters / StudioR, des Neuen Instituts für Dramatisches Schreiben (NIDS), der Robert Bosch Stiftung und des Schauspiels Stuttgart.
Die Online-Version (ARD-Audiothek) hat anders als die Sendefassung eine Länge von 71'46''.