ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Die Tochter
Vorlage: Ddare daehayeo (Roman, koreanisch)
Übersetzung: Ki-Hyang Lee
Bearbeitung (Wort): Eva Solloch
Dramaturgie: Michael Becker
Technische Realisierung: Markus Freund, Chris Richter
Regieassistenz: Alina Rohrer
Regie: Eva Solloch
Seit Jahren teilen Mutter und Tochter wenig mehr als ein wortkarges Mittagessen pro Woche. Zwischen ihren Nudelschalen türmt sich ein Berg aus Ungesagtem. Die Mutter, Pflegerin in einem Seniorenheim, führt ein unauffälliges, bescheidenes Leben. Ihre Tochter Green hat einen anderen Weg gewählt: Sie hat keinen Mann, kaum Einkommen und liebt eine Frau. Als das Paar bei der Mutter einziehen muss, prallen die radikal verschiedenen Lebensentwürfe aufeinander. Stures Festhalten an Traditionen auf der einen, unbedingter Wunsch nach Selbstbestimmtheit auf der anderen Seite. Was heißt Mutter-, was Tochter-sein? Wie fluide sind diese Rollenidentitäten, wenn Frauen füreinander einstehen müssen? Kim Hye-jin erzählt in einer herausfordernden Erzählperspektive von Rollenkonflikten im heutigen Südkorea – einem hoch technologisierten Land, in dem die gleichgeschlechtliche Ehe noch immer verboten ist und kein Diskriminierungsschutz für Homosexuelle existiert.
Kim Hye-jin, geboren 1983 in Daegu, ist eine koreanische Schriftstellerin. Für ihre Romane wurde sie unter anderem 2020 mit dem Daesan Literaturpreis ausgezeichnet. Mit "Die Tochter" erscheint erstmals ein Roman von Kim Hye-jin auf Deutsch.